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Kastrationspflicht für Katzen – Warum wir dafür sind.

Der Tierschutzverein Völklingen e.V. kämpft jedes Jahr gegen eine regelrechte Katzenschwemme an. Nicht nur im Frühjahr auch im Herbst haben wir zahlreiche Katzenbabys zu versorgen, die auch oft mir der Mutter zusammen ausgesetzt werden. Im letzten Jahr hatten wir fast 200 (!) Katzenkinder, von denen viele so klein oder so krank waren, dass sie nicht überlebten. Auch wenn sie nicht lange bei uns waren, es blutet uns unsäglich das Herz, die Wollknäule einschläfern zu lassen. Gelinde ausgedrückt sind wir am Rande unserer Kräfte angelangt.

Der Tierschutzverein Völklingen macht sich aus diesem Grund auch im Stadtrat Völklingen stark, dass endlich eine Kastrationspflicht für Freigänger erlassen wird. Hierzu werden wir demnächst weitere Informationen veröffentlichen.

An dieser Stelle möchten wir uns nun einmal mit den sogenannten „Fakten“ befassen, die nach landläufiger Meinung gegen eine Kastration von Katzen sprechen:

  • Eine Katze muss einmal Junge bekommen, sonst wird sie krank.
  • Katzenkinder sind so süß, die kriege ich schon irgendwo unter.
  • Ein Kater soll seinen Bedürfnissen nachgehen können.
  • Kastration schadet den Tieren, da es wider die Natur ist.

Hierzu nun einige wahre Fakten, die in wissenschaftlichen Studien belegt wurden:

  • Unkastrierte weibliche Katzen, die keinen Freigang haben, erleiden eine hormonelle Vergiftung aufgrund der Dauerrolligkeit.
  • Katzen können bis zu dreimal im Jahr Nachwuchs bekommen. Pro Wurf können 2 bis 8 Junge geboren werden. Ein einziges Katzenpaar kann so innerhalb von 10 Jahren für einen Anstieg der Populartion auf rd. 80 Mio. Tieren verantwortlich sein (siehe Katzenpyramide).
  • Unkastrierte Katzen haben eine kürzere Lebensdauer, da bei der Paarung für die weibliche Katze gesundheitliche Schäden entstehen können (z. B. Beanspruchung und Deformation der Gebärmutter).
  • Die Lebenserwartung einer unkastrierten Katze mit Freigang beträgt zwischen ein und fünf Jahren. In diesem Zeitraum vermehrt sie sich so oft es geht.
  • Freigänger entfernen sich bei der Partnersuche of weiter von Zuhause weg. Auf diesen Wegen drohen ihnen ernsthafte Gefahren durch Straßenverkehr, FIV-Virus (wird durch den Nackenbiss des Katers bei der Deckung auf die Katze übertragen) oder Leukose, die bei Revierkämpfen zwischen Katern übertragen werden kann.

Wer seine Katze liebt und ihr gegenüber Verantwortungsbewusstsein fühlt, lässt sie kastrieren.

Allgemeine Vorteile der Kastration

  • Keine ungewollte Katzenkinder, die niemand haben will
  • Lebenserwartung steigt auf mehr als das doppelte
  • Kater sind weniger aggressiv
  • Menschenbezogenheit nimmt zu
  • Geringeres Bedürfnis zu streunen
  • Keine Rolligkeit mehr
  • Stinkende Markierungen entfallen
  • Kaum Risiko hormoneller Erkrankungen wie Zysten, Gesäugetumore oder Gebärmutterentzündung bei der weiblichen Katze sowie Prostatakrebs beim Kater
  • Deutlich geringeres Risiko der Infektion mit FeLV oder FIV durch den Wegfall von Bissen und Kämpfen

Zeitpunkt der Kastration
So früh wie möglich, denn: Je jünger ein Tier ist, desto besser verkraftet es die Narkose und Operation.
Medizinisch gesehen gibt es keinen Grund, eine Katze einmal rollig oder trächtig werden zu lassen. Langzeitstudien haben hingegen gezeigt, dass die Hormone keinen Einfluss auf Körperbau und Größe des Tieres haben. Diese sind ganz und gar genetisch bedingt; verzögerte Wachstumsfugenschließungen haben maximal zur Folge, dass die Katze bis zu einem Zentimeter größer wird. Mitnichten ist es so, dass früh kastrierte Tiere klein und mickerig bleiben. Daher ist es absolut nicht nötig, die körperliche Entwicklung bis zur Kastration abzuwarten. Und: Auch wenn Ihnen jemand versichert, Katzen können erst ab einem halben Jahr schwanger werden, glauben Sie es nicht. Katzen können durchaus bereist mit fünf Monaten Babys bekommen.

Pfeifen Sie auf die Ammenmärchen, zeigen Sie Verantwortung und schützen Sie Ihr Tier.

Was ist zu beachten?
Gehen Sie zum Tierarzt Ihres Vertrauens. Oder wenden Sie sich gerne an uns. Wir geben Ihnen den Kontakt zu einem Tierarzt unseres Vertrauens in Ihrer Nähe.

Lassen Sie Ihre Katze bei der Kastration gleichzeitig kennzeichnen. Entweder durch eine Tätowierung oder durch das Setzen eines Mikrochips (Transponder). Registrieren Sie Ihr bei Tasso und melden Sie es im Deutschen Haustierregister an (online oder per Post).

Durch die hormonelle Umstellung neigen viele kastrierte Katzen zu Übergewicht. Achten Sie daher bei der Ernährung Ihrer Katze darauf, dass ihr Gewicht im normalen Rahmen bleibt.

Kosten
Die Kosten variieren und betragen für männliche Tier zwischen 50 und 80 €, für weibliche Katzen zwischen 90 und 130 €. Die Tätowierung ist in der Regel in den Kastrationskosten enthalten und sollte max. 5,– bis 8.- Euro Aufpreis kosten. Die Kosten für einen Mikrochip (Transponder) belaufen sich zwischen 15,- und 35,- Euro. Für sozial schwach gestellte Personen bieten viele Tierärzte Teilzahlungsmöglichkeiten an. Fragen Sie nach.

Wenn Sie Ihre Katze lieben, handeln Sie verantwortungsbewusst und lassen Sie Ihren Tiger kastrieren.

Sie helfen damit aktiv, das Elend unerwünschter Katzenkinder einzudämmen. Herzlichen Dank dafür.




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